Einführung eines Innovationsmanagementsystems – Handlungsfeld 4

Die PFI beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit den Themen Innovation und Innovationsmanagement. Mit diesem Erfahrungsschatz haben wir vier Handlungsfelder zur Einführung eines Innovationsmanagementsystems (IMS) identifiziert, um sich so zu einem innovativen Unternehmen zu entwickeln.

  • Handlungsfeld 1: Ein einheitliches Innovationsverständnis schaffen
  • Handlungsfeld 2: Innovationsfelder, Innovationsziele und Innovationsportfolio festlegen
  • Handlungsfeld 3: Innovationsprozesse und Innovationsorganisation definieren
  • Handlungsfeld 4: Innovationsmanagement in der Organisation verankern

Die Handlungsfelder 1 bis 3 haben wir an anderer Stelle bereits erläutert. In diesem Artikel widmen wir uns dem Handlungsfeld 4, wie Innovationsmanagement in der Organisation verankert werden kann.

Die interne Umsetzung und Vermarktung sind wesentlich, um das Innovationsmanagement lebendig werden zu lassen. Das definierte Innovationsmanagementsystem (IMS) muss schrittweise im Unternehmen ausgerollt und eine Innovationskultur geschaffen werden. Damit ist die Basis für die Entwicklung zu einem permanent innovativen Unternehmen gebildet.

Training und Rollout des Innovationsmanagementsystems (IMS)

Alle Führungskräfte, EntscheidungsträgerInnen und beteiligte MitarbeiterInnen (zB Produkt-, Key Account-, InnovationsmanagerInnen und F&E MitarbeiterInnen) müssen das erarbeitete Innovationsmanagementsystem (IMS) in einem Workshop trainieren. Dabei sollten unbedingt auch jene Personen in das Training einbezogen werden, die bei der Erarbeitung des IMS mitgewirkt haben, sodass diese eine Zusammenfassung des Erarbeiteten erhalten. Nach dem Training erfolgt das schrittweise Rollout des Innovationsmanagementsystems, zunächst für ausgewählte Geschäfts- oder Produktbereiche oder für einzelne Projekte in einer Pilotphase. Es ist nicht empfehlenswert, das IMS sofort für das gesamte Unternehmen einzuführen, da am Beginn meist noch zahlreiche Verbesserungsvorschläge identifiziert werden, die in das System integriert werden müssen.

Interne Vermarktung und Schaffung einer Innovationskultur

“Was Innovation und Innovationsmanagement in einem Unternehmen bedeuten, muss transparent und verständlich für alle MitarbeiterInnen sein. Darin liegt der größte Hebel für Unternehmen auf dem Weg zu einer permanent innovativen Organisation.“

Innovation ist kein Selbstläufer: Soll Innovation in das Selbstbild eines Unternehmens integriert werden, muss das Innovationsmanagement definiert, regelmäßig geübt und gelebt werden. Im ersten Handlungsfeld wurde genau definiert, was Innovation und Innovationsmanagement für das jeweilige Unternehmen bedeuten. Dieses Wissen muss nun allen MitarbeiterInnen vermittelt werden, um ein gemeinsames Verständnis für Innovation zu schaffen. Außerdem müssen der Nutzen und die Bedeutung des Innovationsmanagements für das Wachstum und den Unternehmenserfolg dargelegt werden. Das Ziel ist es, eine Innovationskultur zu schaffen, Begeisterung bei den MitarbeiterInnen zu wecken und eine entsprechende Rückendeckung durch das Management zu erreichen.

Maßnahmen für das interne Marketing des Innovationsmanagementsystems (IMS) sind beispielsweise:

  • Kick-off Event zum Start der Pilotphase des IMS inkl. Training von Führungskräften, EntscheidungsträgerInnen und beteiligten MitarbeiterInnen
  • Erstellung eines Leitfadens zum IMS für Führungskräfte, Produkt-, Key Account-, InnovationsmanagerInnen, F&E MitarbeiterInnen etc.
  • Erstellung eines Prospektes zu den Eckpunkten des IMS für alle MitarbeiterInnen
    regelmäßige Information der VertriebsmitarbeiterInnen über laufende Innovationsprojekte und Markteinführungen
  • Innovations-Beiträge in Mitarbeiterzeitung, Aushang am schwarzen Brett oder Veröffentlichung im Intranet (zB Idee/Innovation des Monats)
  • Regelmäßiger Innovationsreport für interne und externe Zielgruppen
  • Regelmäßige Schulungen zu ausgewählten Themen des Innovationsmanagements
  • Durchführung eines Innovationstages zur Weiterentwicklung der Innovationskultur und zum Schaffen von Begeisterung

Die vier Handlungsfelder bieten ein Vorgehensmodell zur Einführung eines Innovationsmanagementsystems (IMS). Der erste Schritt ist die Schaffung eines klaren Verständnisses, was Innovation für das eigene Unternehmen ist und welche Innovationsarten und -grade es gibt. Darauf aufbauend werden die Eckpunkte einer Innovationsstrategie festgelegt, indem die Innovationsfelder und -ziele definiert werden und aus den vorhandenen Ideen ein Innovationsportfolio abgeleitet wird. Im dritten Handlungsfeld werden Prozesse für einzelne Innovationsaufgaben gestaltet und in ein integriertes Innovationsprozesssystem zusammengefasst. Das Innovationsmanagement muss anschließend den Beteiligten vermittelt und intern vermarktet werden, um eine innovative Unternehmenskultur zu schaffen.

(Auszug aus dem PFI-Buch „Innovation Excellence in Österreich“, 2014 – Gerald Steinwender, Rita Dummer)