Die agile Transformation: So gelingt sie ohne große Hürden – Teil 3/3

Teil 3: Agile und strukturierte Durchführung der Transformation

Nachdem der für die eigene Organisation der am besten passende Ansatz ausgewählt wurde, stellt sich die Frage der Umsetzung. Wie schaffen wir den Weg zu diesem Zielbild? In der Praxis hat sich ein agiler Ansatz bewährt, der gleichzeitig strukturiert aufgesetzt ist. Das ist kein Widerspruch, da gerade agile Methoden – sofern diese wirklich diszipliniert gelebt werden – sehr strukturierte Vorgehensweisen sind.

 

  1. Am Anfang steht die Vision: Frei nach Simon Sinek und seinem Golden Circle, sollte erarbeitet werden, WARUM sich das Unternehmen wandeln soll – zuerst muss man über das WHY sprechen, bevor man in das WIE oder das WAS einsteigt.
  2. Neben der Vision, dem Purpose, braucht es auch das Verständnis nach dem Umfang. Was muss im Zuge der Transformation bearbeitet werden? Welche Themengebiete sind hier zu beachten?
  3. Ganz egal, welcher Ansatz für die Transformation eines Unternehmens gewählt und verfolgt wird: Nichts geht ohne Struktur! Der Erfahrung nach sollten für die Gestaltung des Wandels cross-funktionale Change Teams, sogenannte „Transition Teams“ eingesetzt werden, die nach agilen Grundsätzen die Organisationsentwicklung in Richtung der Vision vorantreiben. Wichtigste Voraussetzung für sie ist, dass sie vom Top-Management Handlungsspielraum für die Gestaltung der zukünftigen Organisation und des damit einhergehenden Wandels bekommen. Je radikaler der Transformationsansatz, desto stärker muss das Top-Management selbst eingebunden sein und sowohl Vision als auch klar definierte Rahmenbedingungen festlegen (beispielsweise die Benennung bestimmter Organisationsstrukturen, die bestehen bleiben müssen).

Transition Teams leiten die agile Transformation an

  • Die Mitglieder der „Transition Teams“ können dabei aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen – sei es Produktentwicklung, aber auch aus der Strategie, Personalentwicklung oder den operativ arbeitenden Einheiten. Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Team ist aber nicht, dass man den Wandel nur positiv sieht – wichtig ist ein stets hinterfragender Diskurs.
  • Wie jedes agil arbeitende Team bricht auch das Transition Team die Vision in kleinere Arbeitspakete auf und priorisiert diese in einem Transition Backlog. Wichtig ist der Fokus auf die Lieferung von MVPs (Minimum Viable Products), also von konkreten ersten Ergebnissen, auch wenn nur ein kleiner Teil einer größeren Lieferung bearbeitet wird.
  • Die inhaltliche Arbeit eines Transition Teams ist offen – in jedem Unternehmen muss individuell entschieden werden, welche Arbeitspakete für die angestrebte Vision notwendig sind. In jedem Fall hilft eine regelmäßige Reflexion in Reviews und Retrospektiven dabei, auf dem Weg zur Visionserreichung zu bleiben.

Auch wenn jeder Transformationsweg eine Herausforderung für alle Beteiligten darstellt und die angestrebte Veränderung einen kompletten internen Umbau erfordert, sichern die Resultate die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sowie Kunden- und auch Mitarbeiterzufriedenheit. Und mit Willen, Konsequenz und dem entsprechenden neuen Mindset können alle Hürden gemeistert werden.

 

Lesen Sie auch Teil 1 und Teil 2 dieser Blogreihe!