Das innovative Unternehmen
Bedeutung von Innovation und Innovationsmanagement
Es gibt kaum ein Unternehmen, in dessen Unternehmensvision, Leitbild oder strategischen Grundsätzen der Begriff „Innovation“ nicht vorkommt. Obwohl Innovation als wesentlicher Treiber für Wachstum und dauerhaften Unternehmenserfolg erkannt ist, gibt es für Unternehmen viele offene Fragen zu diesem Thema. Was ist eine Innovation und was nicht? Wie können die richtigen Ideen für neue Produkte, Dienstleistungen und Prozesse identifiziert und Innovationsprojekte effizient umgesetzt werden? Was kennzeichnet ein dauerhaft innovatives Unternehmen? Was sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren des Innovationsmanagements?
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Innovationen die Profitabilität und das Wachstum von Unternehmen steigern. Allerdings genügt es nicht, punktuell Neuerungen umzusetzen. Um den dauerhaften Unternehmenserfolg sicherzustellen, muss ein Unternehmen seine Innovationskraft aufrechterhalten und sich zu einem permanent innovativen Unternehmen entwickeln.
Ein innovatives Unternehmen kennzeichnet sich dadurch aus, dass laufend neue Ideen entwickelt und erfolgreich am Markt umgesetzt werden. Die Voraussetzung dafür ist ein umfassendes Innovationsmanagementsystem (IMS), das sowohl einen systematischen Innovationsprozess, als auch die Unternehmens- und Innovationsstrategie, die innovationsbezogene Organisation und die Kultur eines Unternehmens umfasst.
Die Ergebnisse einer Untersuchung von 122 Unternehmen zeigen einen starken Zusammenhang zwischen dem Innovationsgrad des Neuproduktportfolios und dem Erfolg eines Unternehmens: Unternehmen, deren neu eingeführte Produkte einen höheren Neuheitsgrad hinsichtlich des Marktes oder der Technologie aufweisen, sind in der Regel wirtschaftlich erfolgreicher. (Der Unternehmenserfolg wurde gemessen via Tobin’s q, einer kapitalmarktbasierten Erfolgskennzahl.)
(siehe unten Abbildung 1)
Der Innovationsgrad des Neuproduktportfolios wird jedoch nur in geringem Ausmaß von der F&E-Quote, das heißt vom Anteil der F&E-Ausgaben im Verhältnis zum Umsatz, bestimmt. Mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung führen also nicht unbedingt zu innovativeren Produkten und Dienstleistungen. Oder anders formuliert: Erfolgreiche Innovation ist nicht durch erhöhte F&E-Ausgaben „kaufbar“.
(siehe unten Abbildung 2)
Die Gründe für niedrige Erfolgsraten trotz hoher F&E-Aufwendungen liegen laut der Benchmarkstudie innovate! austria. der PFI in vielen Bereichen. Beispiele sind:
- Es ist kein einheitliches Verständnis für Innovation im Unternehmen vorhanden.
- Das Unternehmen verfolgt keine klare Innovationsstrategie.
- Es fehlt ein systematischer und vollständiger Innovationsprozess.
- Kundenanforderungen werden nicht ausreichend erhoben und verstanden.
- Es werden zu wenig systematische Methoden in der Konzeptentwicklung eingesetzt.
- Für die Aufgabe der Innovationsmanagerin/des Innovationsmanagers wird keine eigene Position geschaffen.
- Für Innovationsprojekte werden keine messbaren Ziele gesetzt und die Zielerreichung wird nicht kontrolliert.
- Innovationsinitiativen werden vom Management nicht ausreichend gefördert.
Um erfolgreich zu innovieren, müssen einerseits die Strategie, Kultur und Organisation eines Unternehmens auf die Steigerung der Innovationskraft ausgerichtet werden. Andererseits muss ein systematischer Prozess sicherstellen, dass die richtigen Ideen generiert und in möglichst effizienter Weise umgesetzt werden. Es ist die Aufgabe des Innovationsmanagements, diese Aspekte zu integrieren und damit die Fähigkeit zur permanenten Innovation sicherzustellen.