Cross Industry Innovation – „Einfach“ Vernetzen und Verknüpfen

Mehr als drei Viertel aller Innovationen entstehen durch die Kombination von bereits vorhandenem Wissen. So wird versucht durch Verknüpfen von Praktiken und Wissen über Geschäftsmodelle, Technologien und Prozesse aus anderen Industrien neue Innovationen hervorzubringen.

Ein Beispiel ist unter anderem der Transfer von Oberflächentechnologien aus der Autolack- auf die Holzindustrie.

Das Prinzip ist einfach – Verknüpfen.
Die These ist etwas gewagt. Mit jedem/jeder GesprächspartnerIn können Überschneidungspunkte gefunden werden, bei denen voneinander gelernt oder sogar etwas gemeinsam entwickelt werden kann.

 

 

Durch die Kombination von Wissen ergeben sich enorme Innovationspotentiale für radikale Innovationen mit relevanten Alleinstellungsmerkmalen. Und das mit weit niedrigeren Kosten, Zeitaufwand und Risiken, da zB die Technologie schon vorhanden ist und anstatt neu entwickelt nur adaptiert werden muss.

Als Voraussetzung müssen folgende Einstellungen und Eigenschaften mitgebracht werden:

  • Offenheit – die Einstellung voneinander etwas lernen zu können und zu wollen
  • Vernetzen – mit verschiedensten Personen, zB aus anderen Organisationen und Branchen oder mit Leuten mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und Professionen (zB Künstler). Multi-funktionale Teams bilden. Besuche von branchennahen oder sogar branchenfremden Konferenzen und Netzwerken.
  • Verknüpfung – die Gabe Bestehendes mit Neuem zu verknüpfen und daraus neue Ideen abzuleitenIm Harvard Business Manager (Edition 2/2011) zum Thema Kreativität wird die
  • „Innovatoren-DNS“ beschrieben. Dabei haben InnovatorInnen folgendes gemeinsam: sie verknüpfen, hinterfragen, beobachten, experimentieren und vernetzen sich. Wobei dem Verknüpfen eine besondere Rolle zukommt!

Verknüpfen wird auch durch die Kreativitätsmethoden der Konfrontation bzw. Bisoziation gefördert. Beispielsweise durch die Anwendung der 40 TRIZ Prinzipien bei der Lösung von technischen Problemen.

Ellen Enkel und Annette Horvath stellen in ihrer sehr empfehlenswerten Publikation zum Thema Cross-Industry-Innovation auch einen systematischen Prozess dar:

  • Abstraktion und Verallgemeinerung der Problemstellung
  • Analogien finden durch Rekombination
  • Adaption und Implementierung
  • Wichtig ist hier die Identifikation der richtigen PartnerInnen.

Cross-Industry-Innovation darf nicht dem Zufall überlassen werden! Bei Gesprächen mit PartnerInnen, aber auch mit neuen Kontakten, muss eine gewisse Offenheit mitgebracht werden. Durch das gezielte Suchen von Überschneidungspunkten und durch Verknüpfen werden neue Ideen geboren.
Bei konkreten Problemstellungen werden analoge Organisationen gesucht.
Ein Beispiel: Ein/e GerüstbauerIn möchte ein Problem mit Verbindungen lösen und trifft sich mit VertreterInnen aus der Schlauchindustrie und InstallateurInnen, die Erkenntnisse mit analogen Problemen in der Verbindungstechnik einbringen.
Cross Industry Innovation ist sehr mächtig, um radikale Innovation zu finden und kann sehr einfach und kostengünstig praktiziert werden.

  • Seien Sie offen, kombinieren und verknüpfen Sie.
  • Pflegen Sie ein Netzwerk mit vielen verschiedenen Kontakten.
  • Innovationen lauern überall. Sie müssen sie nur aufgreifen! So einfach kann Cross Industry Innovation sein.

 

Quellen und weiterführende Literatur:

Mit Cross-Industry-Innovation zu radikalen Neuerungen von Ellen Enkel und Annette Horvath, im Symposion Verlag.
Kreativität – Wie sie Ideen entwickeln und umsetzen, Harvard Business Manager Edition 2 / 2011