Die agile Transformation: So gelingt sie ohne große Hürden – Teil 1/3

Teil 1: Notwendigkeit der Reorganisation

Die Digitalisierung hat alle Wirtschaftsbranchen und Industriezweige fest im Griff. Aktuelle Geschäftsmodelle verlieren an Tragfähigkeit, Kundenbedürfnisse und -erwartungen wandeln sich. Vor diesem Hintergrund werden agile Methoden und Prinzipien immer beliebter. Das hat einen guten Grund: Unternehmen in nahezu allen Branchen sind gezwungen, neue Geschäftsmodelle zu lancieren. Gleichzeitig bringen veraltete Organisationsstrukturen einen hohen Verwaltungsaufwand und lange Entscheidungszyklen mit sich, die sie ausbremsen. Es bleibt also nicht aus, dass Unternehmen fragen müssen: Wie begegnen wir diesen Herausforderungen? Das fängt beim WAS und damit beim Geschäftsmodell an.

Wie wollen wir in Zukunft Geld verdienen?

Darum ist die agile Transformation eine gute Idee:

Unternehmen werden kundenzentrierter, flexibler und eigenverantwortlicher. Profit stellt sich mittel- oder langfristig von alleine ein.

  • Generationenwechsel: Die junge, technikaffine Generation hat andere Ansprüche und will in der VUCA-Welt schnell, umfassend und digital angesprochen werden. Neue Strukturen sind hier unabdingbar.
  • Neue und innovative Produkte brauchen einen flexiblen Rahmen, in dem sie entstehen können. Starre Strukturen, die in klassischen Organisationen vorherrschen, bremsen hier aus.

Wie starten wir eine agile Transformation?

Viele Unternehmen sind zumindest im Ansatz schon einmal mit Agilität in Berührung gekommen. Wir unterscheiden in drei Stufen, die den jeweiligen Reifegrad einer agilen Organisation anzeigen.

  • Awareness: Unternehmen beginnen, sich mit Agilität auseinander zu setzen und überlegen, inwieweit diese Arbeitsweise für sie relevant ist. Dabei gehen Digitalisierung und Agilisierung Hand in Hand: Ausprobieren und loslaufen statt lange vorausplanen, cross-funktionale Teams statt Silodenken.
  • Pilotierung: In dieser Phase machen Unternehmen die ersten Erfahrungen, indem sie agile Prinzipien punktuell anwenden – oft geschieht das in IT-Entwicklungsumfeldern. Via Trial and Error werden die ersten Schritte als Lernstadium für die Weiterentwicklung herangezogen.
  • Scaling Agile: Agile Methoden und Prinzipien haben sich bewiesen und sollen auch in weiteren Teams und Bereichen ausgerollt werden. In dieser Phase arbeiten schon weit über fünfzehn Teams agil. Skalierungswerkzeuge und -frameworks wie LeSS und LeSS Huge kommen zum Einsatz.
  • End-to-End“ Business Agility: Der finale Schritt, der meines Erachtens nur zu erreichen ist, indem man sich einer umfangreichen Transformation verschreibt („cross the chasmn“), da Business Agility mit der Etablierung von end-to-end verantwortlichen Teams über alle Funktionsbereiche hinweg mit der Konsequenz der Verschmelzung von Business und IT einhergeht.​

 

 

 

 

Lesen Sie gerne den zweiten Teil dieses Gast-Beitrages und erfahren Sie, in welche drei Arten eine Transformation eingeteilt werden kann.

 

Über Christoph Schmiedinger

Komplexe Themen und herausfordernde Technologien? Darin fühlt sich Christoph Schmiedinger besonders wohl. So entwickelt er u.a. Digitalisierungsstrategien für Großbanken in Deutschland und Österreich und begleitet hands-on den Wandel vom traditionellen zum agilen Unternehmen. Mit agilen Methoden arbeitet der gebürtige Österreicher seit beinahe zehn Jahren und hat dabei besondere Expertise in agilen Transformationen und skalierten Projekten sowie in der Organisationsentwicklung aufgebaut.

 

Über borisgloger consulting

borisgloger consulting bietet agiles Consulting und Training in der DACH-Region. Auf Basis agiler Frameworks wie Scrum, Kanban und Design Thinking, führt die Managementberatung Organisationen auf ihren Weg in eine wettbewerbsfähige Zukunft und ist erster Ansprechpartner für Innovations- und Transformationsprozesse. Mehr Informationen unter www.borisgloger.com.